Landesliga Süd Männer
Arroganz-Auftritt führt zur Auswärtsniederlage
(js) Nach einem Auftritt, der an Arroganz, Leidenschaftslosigkeit und mangelnder Einstellung nicht zu überbieten war, hagelte es für den TV Ehingen eine schmerzhafte Auswärtspleite bei der abstiegsbedrohten HG Müllheim/Neuenburg. Das Team aus der Doppelgemeinde verlor ihr Gastspiel bei der HG mit der schlechtesten Saisonleistung mit 28:31. Völlig verdient, wie Ehingens Coach Florian Maier nach Schlusspfiff befand.
Maier fand deutliche Worte und ließ dabei kein gutes Haar an seiner Mannschaft: „Das ist eine absolut indiskutable Leistung gewesen. Kein Spieler ist auch nur annähernd an seine Normalleistung herangekommen. Eine unterirdische Leistung, mit der man eben auch bei einem Abstiegsaspiranten nicht mal ebenso gewinnen kann.“ Das hat gesessen, aber fasst die Leistung der Ehinger passend zusammen. Alle Spieler müssen sich vielmehr der Frage stellen, ob sie an diesem Abend wirklich alles für einen Sieg getan haben.
Beim TV Ehingen lief nach einer durchaus positiven Anfangsphase, in der man nach zehn Minuten mit 7:5 führte, rein gar nichts zusammen. Vielmehr verzettelten sich die Ehinger immer wieder in unnötige Eins-gegen-Eins-Situationen, schlossen halbherzig und völlig unvorbereitet von den Halbpositionen ab, vergaben gleich reihenweise beste Chancen von außen und vom Kreis, fingen untereinander zu diskutieren an und lamentierten ohne Grund mit den Schiedsrichterentscheidungen. Damit aber noch nicht genug: Die TV-Spieler verhalfen einem durchschnittlichen Torhüter der HG zur Auszeichnung zum Man of the Match. Gleich reihenweise scheiterte die Maier-Truppe am HG-Keeper.
Wäre der schwache Angriff vielleicht noch zu verkraften gewesen, glich die Abwehr einem Schweizer Käse und hatte ihren Namen nicht annähernd verdient. „31 Gegentore gegen eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft, sind nicht zu erklären“, so Maier weiter. Alleine von der Halblinken-Position schweißten die Gastgeber den Mannen aus der Doppelgemeinde die Hälfte der Tore ein.
Das Spielgeschehen selbst, ist schnell erzählt: Nach der Ehinger Führung nach zehn Minuten übernahm die HG die Kontrolle über die Partie. Bis zur Halbzeit zogen sie auf vier Tore davon (13:9). Diesen Vorsprung hielt Müllheim bis zum Schluss – ohne den TV Ehingen näher als zwei Tore herankommen zu lassen. „Aus dieser Katastrophe gilt es jetzt zu lernen: Wir sind eben nicht so gut, obwohl anscheinend viele Spieler im Kader das meinen, dass wir mit einer halbherzigen Leistung gegen einen Abstiegskandidaten einen ungefährdeten Sieg einfahren können“, kritisiert Maier. Er erwarte im ersten Spiel nach der Fasnetpause eine Wiedergutmachung seines Teams. Völlig zu Recht: Denn mit vergleichbaren Arroganz-Auftritten wird in den noch ausstehenden Spielen in dieser Saison nichts mehr zu holen sein.
Für den TV Ehingen spielten: Sebastian Beck, Sascha Merk (Tor), Michael Merk (2), Bastian Dannenmayer (6/2), Matthias Schädler (1), Lukasz Stodtko (7), Flaviu Gaie (2), Simon Gessler (3), Jonas Schmidt (1), Sandor Jäger, Doru Hosu (3), Matthias Güntert, Mirko Ilgenstein (3).
Für die HG Müllheim/Neuenburg spielten: Tim Steffe, Marcelo Castelluccio (Tor), Sven Rapp, Sven Freese, Jonas Dinse (4), Gaetan Guidoni (7/3), Gerrit Zuberer (1), Sascha Müller, Lorenz Franz, Bastian Holzer (5), Albert Kraus, Silas Friedrich (1), Raphael Dinse (13).
Verwarnungen: Bastian Dannenmayer, Lukasz Stodtko, Flaviu Gaie (TV Ehingen), Sven Rapp, Sascha Müller, Albert Kraus, Alexander Koss (HG Müllheim/Neuenburg).
Zeitstrafen: Bastian Dannenmayer, Lukasz Stodtko (2) (TV Ehingen), Sven Rapp, Jonas Dinse, Gaetan Guidoni, Sascha Müller, Silas Friedrich (HG Müllheim/Neuenburg).
SR: Ivan Labusga, Jan Labusga
Spielfilm: 1:0, 1:2, 3:4, 4:5, 4:6, 6:6, 6:7, 10:7, 11:9, 13:9 (HZ)
14:9, 14:11, 16:12, 17:13, 19:13, 19:15, 22:18, 25:21, 28:24, 29:26, 30:26, 30:28, 31:28.